Plöckenpass-Sperrung mindestens bis Ende 2024

Mit der Sperrung nach einem massiven Felssturz Anfang Dezember 2023 liegt die Zukunft der gesamten Plöckenpass-Straße im Ungewissen.

Status-Update vom 28.08.2024 (falls geschlossen hier klicken)
Plöckenpass-Sperrung obere Serpentinen

Die Plöckenpass-Sperrung soll noch mindestens bis Ende 2024 andauern. Die Sanierung der Straße braucht Zeit. Noch immer liegen bis zu 20 Tonnen schwere Felsbrocken auf dem Weg. Betroffen waren vom Felssturz am Monte Croce mit rund 40.000 Kubikmeter Gestein vor allem die oberen Serpentinen der beliebten Alpenstraße. Seit Anfang Juni sind die Sanierungsarbeiten im Gang, gestalten sich aber wegen der räumlichen Enge im oberen Serpentinenteil schwierig. Hinzu kamen angespannte Wetterbedingungen. Starke Regenfälle haben immer wieder neue Felsmassen vom Berg gespült.

Anwohner beiderseits des Passes sind gar nicht amüsiert. Vielen Betrieben sind wichtige Einnahmen aus dem grenzüberschreitenden Verkehr weggebrochen. Der Gütertransport muss lange Umwege fahren, was Warenlieferungen stark verteuert hat. Die Rufe nach einem Basistunnel werden daher immer lauter.

Als Abschlusstermin der Sanierungsarbeiten wurde das Jahresende 2024 angepeilt. Es gilt aber als ungewiss, ob sich dieser Termin einhalten lässt. Wenn überhaupt wird es auch nur eine provisorisch geöffnete Verbindung geben, zumindest bis Klarheit über die Zukunft diese noch aus der Römerzeit stammenden Verkehrswegs herrscht.

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Plöckenpass-Sperrung: Reparatur oder Alternativtrasse?

Derzeit kann niemand genaue Auskunft geben, wann und sogar ob überhaupt die Plöckenpass-Sperrung, die nach einem massiven Felssturz auf italienischer Seite verhängt wurde, wieder aufgehoben wird. Die mit einer halben Million Nutzer pro Jahr beliebte SS52 zwischen Kärnten und dem Friaul ist zwar touristisch wichtig. Aber als Nebenstrecke hat sie keine Priorität.

Noch vor den Weihnachtsfeiertagen 2023 wurde ein Gutachten zur Plöckenpass-Sperrung beauftragt. Dabei gilt es herauszufinden, ob mit weiteren Felsbrüchen an den betroffenen Hängen zu rechnen ist. Erst danach kann entschieden werden, ob eine Reparatur der Fahrbahn genügt oder ob eine Alternativtrasse gefunden werden muss. Schnell wurden dabei auch Rufe nach einer Tunnellösung laut, die aber kein echter Ausgleich sein kann. Den Nutzern der historischen Passstraße geht es schließlich um die Erfahrung auf der außergewöhnlichen Originaltrasse.

Nach Auskunft der Straßenbehörde ANAS wird angestrebt, die aufgetretenen Schäden so schnell wie möglich zu beseitigen. Für die Wintersaison 2023 wird das sicher nichts mehr, auch eine Lösung für die Sommersaison konnte nicht gefunden werden. Zur Ferienzeit wird die SS52 gerne von Touristen aus Österreich und Deutschland benutzt, um die Strände von Lignano und Grado zu erreichen. Weitere Infos zum Pass und Aktuelles zur Plöckenpass-Sperrung gibt es im Pässeportal.

Plöckenpass-Sperrung
Die ehemaligen Grenzanlagen am Plöckenpass verfallen zusehends. © MoserB | Wikimedia Commons

Der Plöckenpass ist bereits seit Römerzeiten als Übergang zwischen Kärnten und dem Friaul bekannt. Sein urspünglicher Name ist Karnischer Kreuzberg (ital.: Passo di Monte Croce Carnico). Im Ersten Weltkrieg war die Gegend um den Pass stark umkämpft, in Folge war der Pass lange Zeit unpassierbar. 1938 bekam er seinen aktuellen Zuschnitt. Die nun von der Plöckenpass-Sperrung betroffene Trasse mit ihren eng übereinanderliegenden Kehren ist immer wieder von Felsabbrüchen bedroht.

Neben dem Nassfeld ist der Plöckenpass die einzige ausgebaute Straßenverbindung über die Karnischen Alpen, daher ist die Plöckenpass-Sperrung auch ein wirtschaftlicher Dämpfer für die Region. Auf einer Strecke von 30 Kilometern verbindet er die Ortschaften Kötschach-Mauthen in Österreich und Paluzza in Italien miteinander. Westlich der Passhöhe auf 1.357 Metern erblickt man die Berge Frischenkofel und Kleine Pal. Die beiden gehören zum Freilichtmuseum am Plöckenpass, das sich mit dem Gebirgskrieg in den Jahren 1915 bis 1918 auseinandersetzt. Etwa vier Kilometer vor dem Pass befindet sich auf österreichischer Seite außerdem der Heldenfriedhof für die Gefallenen aus jener Zeit.

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17 Kommentare

  1. ich fahr die strasse immer wieder mit begeisterung mit dem auto als auch mit dem motorrad.es hängen auch so viele schöne jugenderinnerungen daran.es währe schade drum,wenn man sie nicht mehr flott kriegen würde.

  2. Antwort an Hans Winkler
    Für eine Nebenstrecke ist ein Tunnel die falsche Lösung. Zu teuer. Unattraktiv. Ich fahre einen Pass, damit ich die schöne Berglandschaft geniessen kann. Im Tunnel hast Du den “Röhrenblick” und äusserst schlechte Luft. Dann kannst Du auch zu Hause bleiben.
    Freundliche Grüsse aus der Schweiz
    Jürg Müller, CH-9472 Grabs

  3. Wenn ca.80 Millionen für eine neue Rodelbahn in Cortina möglich sind , wäre diese Reparatur finanziell nicht einmal ein Skontobetrag.

    R.Hübner

  4. Bitte die Strecke wieder frei machen. Ich fahre seit 1988 jährlich 14 Mal mit Auto – Vespa die Strecke nach Lignano. Erste echte Espresso in Timau usw… Ich fühle mich mit alle anderen , denene die Plöckenpass fehlt. Asphalt auf italienische Seite neu … BITTE-BITTE

  5. Bitte möglichst rasch die Originalstraße reparieren und so gut wie möglich sichern!!! Durch einen Tunnel würde ich nicht fahren, mir geht es um das Erlebnis, über die spektakuläre Passstraße zu fahren und auf der Passhöhe einzukehren! Die ganze Strecke fehlt mir sehr, ich habe dort in Italien und auch in Österreich gerne eingekauft, das möchte ich auch weiterhin! Die Römer waren mit ihren primitiven Mitteln in der Lage, die schwierige “Urstraße” anzulegen. Heute ist man offenbar nicht in der Lage, die Straße mit modernsten Mitteln zu reparieren! Traurig genug!

  6. Sehr schade, fahre seit 1961 (früher mit den Eltern) nach Grado und immer den Plöckenpass. Da ich jährlich ca 4 mal unten bin und nicht so gerne auf Autobahnen unterwegs bin wird es zukünftig hart für mich.
    Sehr sehr schade – hoffentlich wird das wieder repariert.

  7. Gerade gesehen das unser geliebter Plöckenpass gesperrt ist,bitte bitte wieder eröffnen sonst sterben meine Erinnerungen…das erste Mal 1979 und dann jedes Jahr bis heute immer nach Bibione.
    Diese Verbindung ist Kult!!

  8. Fahre seit nun über 30 Jahren über den Plöckenpass nach Italien, der landschaftlich einfach unübertroffen ist. Tunnel und Autobahn sind für mich keine Alternativen! Ich hoffe, dass der Pass bald wieder befahrbar sein wird und nächstes Jahr wieder zur Verfügung steht. Es lebe der Plöckenpass!

  9. Wir sind schon als Kinder ab 1972 jährlich (zuletzt 2016) über den Plöckenpass nach Caorle gefahren. Eine wunderschöne Strecke und gehört zu diesen Fahrten einfach dazu. Sehr schade 🙁

  10. Meine Mutter stammt aus Timau und ich bin als Kind mit meinen Eltern jährlich über den Plöckenpass nach Timau gefahren (auch im Winter mit meterhohen Schneemauern). Dieses Jahr will ich wieder Timau besuchen und kann nicht über den Pass fahren. Kindheitserinnerungen sterben….

  11. unsere Familie kommt aus Latisana, 1966 sind wir nach Deutschland ausgewandert aber jedes Jahr in den Schulferien über den Plöckenpass nach “Hause” gefahren. Eine Reise nach Italia ohne Plöckenpass….geht gar nicht. Die Passstraße muss wieder hergerichtet werden.

  12. Kann mich den Kommentaren nur anschließen!
    Bitte wieder aufbauen wir fahren den Pass auch sehr gern und die Landschaft ist einmalig.
    Deshalb bitte wieder herstellen!!!

  13. Seit ca.1971 befahren wir den Plöckenpass fast jährlich um in den Süden zu fahren und wieder zurück. Selbst im Urlaub in Kötschach und Mauthen wurde der Plöckenpass “Spaßhalber” befahren, auch Einkaufsfahrten nach Udine waren u.a. eine liebe Urlaubsbeschäftigung.
    Der Pass muss repariert werden, denkt auch an die Bedeutung und den familiären Beziehungen der beiden Regionen.

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