Tröpfchenweise hat Honda in den letzten Monaten Infos zur neuen Africa Twin bereitgestellt. Nun ist die Katze aber weitgehend aus dem Sack – und die Vorfreude bei alten wie neuen Fans mächtig geschürt. Die angegebenen Daten lassen tatsächlich einen großen Wurf vermuten.
Hinter der offiziellen Bezeichnung CRF 1000 L verbirgt sich ein völlig neu entwickelter Zweizylinder-Reihenmotor mit nominell 95 PS. Das mag manchem wenig vorkommen in Zeiten einer neuen Leistungsexplosion auch im Adventure-Segment, ist aber völlig ausreichend. Das hat die Konkurrenz bereits mehrfach bewiesen. Außerdem gibt es einen Grund für den gebremsten Schaum: Wie schon KTM oder Triumph steht bei dieser Leistungsangabe auch von der Africa Twin eine 48 PS-Version zu erwarten. Nach der gültigen Regelung darf die ungedrosselte Leistung eines Motorrad zum Erreichen der 48 Pferde um nicht mehr als 50% reduziert werden müssen. Bleibt also ein Spielraum bis maximal 96 PS.
Viel wichtiger für Adventure-Fans dürfte aber das angekündigte Trockengewicht von 208 Kilo sein. Gut, fahrbereit werden es demnach wahrscheinlich um die 228, was aber immer noch einen Top-Wert bedeutet. Mit 18,8 Litern ist das Spritfass ziemlich klein geraten. Honda verspricht dennoch Reichweiten von deutlich über 400 Kilometern.
Obwohl serienmäßig mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe und Anti-Hopping-Kupplung ausgerüstet, soll auch die Africa Twin alternativ mit dem immer erfolgreicheren DCT Doppelkupplungsgetriebe angeboten werden. Wer sich dafür entscheidet, muss aber auch mit gut zehn Kilo mehr Speck auf der ansonsten schlanken Hüfte der Africa Twin vorlieb nehmen.
Offroad-Freunde freuen sich zudem über abschaltbares ABS am Hinterrad. Und auch an der neuen Africa Twin hält einiges an elektronischen Helfern Einzug, darunter Hondas selektive Drehmoment-Kontrolle HSTC, die drei Motorcharakteristiken bereitstellen wird, um die immerhin 98 Newtonmeter in allen Situationen sicher auf den wie auch immer gearteten Untergrund zu bringen.
Mit Speichenrädern in 21 Zoll vorne und 18 Zoll an der Hinterhand ist die Honda bestens fürs große Abenteuer bestückt. Zudem gibt es bei der Bereifung in 90/90-21 sowie 150/70-18 ein breites Spektrum an Gummis zahlreicher Hersteller.
Beim Blick auf das Motorrad fällt sofort die schlanke Linie der Maschine auf. Die auf einer rahmenfesten Verkleidung sitzende Scheibe baut ausreichend hoch und ist zur Reduzierung von Turbulenzen hinterströmt.
Weitere Details werden sich in den nächsten Monaten noch ergeben. In Ermangelung einer Intermot (erst 2016 wieder) dürfte Mailand im November zur großen Bühne für die Europa-Vorstellung werden. Und ab Ende des Jahres soll die neue Africa Twin zu Preisen knapp über 12.000 Euro bereits bei den Händlern stehen. Sogar die vier möglichen Farbkombinationen scheinen bereits geklärt: die CRF Dakar Rallye in einem sehr ansehnlichen Rot-Weiß, eine Tricolor-Variante, Silber sowie Schwarz.
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