Aufgrund von technischen Schwierigkeiten konnten wir den Blog zu unserer Leserreise nach Irland und Wales nicht wie geplant “live” online stellen. Ihr müsst aber natürlich trotzdem nicht auf die Berichterstattung verzichten. Hier kommt er, zusammengefasst als Nachbericht…
Am einem frühen Sonntag-Nachmittag Mitte Juni hatten wir die letzten der elf Teilnehmer (auf acht Motorrädern) an einer Raststätte kurz vor der niederländischen Grenze eingesammelt. Die mit der längsten Anreise hatten sich schon am Abend zuvor bzw. am frühen Morgen jenes Tages bei uns in der Medienvilla eingefunden. Gemeinsam ging es dann nach Hoek van Holland, wo wir gemütlich auf der Stena Britannica der Reederei Stena Line einschiffen konnten. Man hatte hier alles schon für uns organisiert: Die Kabinen waren bezugsfertig und der Tisch für das gemeinsame 3-Gang-Abendmenü für unsere Gruppe reserviert. Ein perfekter Service!
Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen, denn schon um 6.30 Uhr mussten wir auf unseren Motorrädern vom Schiff herunter rollen. Dank der Zeitverschiebung konnte aber gnädigerweise eine Stunde länger geträumt werden. Um den Stau rund um London zu vermeiden, ließen wir die Autobahn für viele Kilometer links liegen und gewöhnten uns bei der Fahrt durch die kleinen Städte und Dörfer Mittelenglands an das Links-Fahren im Kreisverkehr. Es gab mehr als reichlich Übungsgelegenheiten, bevor wir über die rund anderthalb Kilometer lange Severn-Bridge Monmouthshire – und damit endlich Wales – erreichten. Wir entschieden uns übrigens für die alte Brücke, da diese für Motorradreisende nach wie vor mautfrei ist.
Wenige Kilometer später konnten wir die ersten Kurven und auch das erste kulturelle Highlight mit dem Stopp an der Tintern Abbey genießen. Das im 12. Jahrhundert als Zisterzienserkloster gegründete Bauwerk ist schon seit dem Mittelalter eine Ruine – aber eine sehr sehenswerte.
Etwas über 400 Kilometer hatten wir bisher an diesem Tage schon tapfer absolviert. Cheffe hatte aber längst noch nicht genug und überredete den Großteil der Gruppe noch zu einem kleineren Schwenk von gut 120 Kilometern durch seine ehemalige Wahlheimat. Nur eine Teilnehmerin entschied sich dafür, direkt ins nahegelegene The Cwrt Bleddyn Hotel zu fahren. Sie war denn auch die einzige, die den einladenden Wellness- und Spabereich des großzügigen Anwesens intensiv nutzen konnte. Wir anderen machten ein “Bögelchen” nach dem anderen und kamen dementsprechend müde erst am frühen Abend im Hotel an. Lohn der Mühe war ein ausgesprochen leckeres Dinner im Rittersaal des Anwesens. Im Anschluss beschlossen einige Teilnehmer an der Hotelbar noch ein privates, kleines Whisky-Tasting einzulegen, denn zu sehr lockte die Flasche Penderyn. Dabei handelt es sich um den zurzeit einzigen walisischen Single Malt Whisky – und der Geschmackstest konnte überzeugen. Einen Blick in die Destillerie würden wir im Laufe der Reise noch werfen…
Gesunde 230 Kilometer lagen am Dienstag dann vor uns. Gemütlich durchquerten wir einen Teil des Brecon-Beacons-Nationalparks und schauten uns außerdem einige Highlights an der Küste von Pembrokeshire an, bevor wir am frühen Nachmittag in Pembroke Dock die Fähre von Irish Ferries enterten. Gut vier Stunden dauert die Überfahrt über die Irische See und zum Hafen von Rosslare auf der Grünen Insel. Langweilig wurde unseren Teilnehmern die Zeit Dank der Spitzenorganisation der Reederei allerdings nicht: Zuerst durften sie dem Kapitän auf der Brücke über die Schulter schauen und ihn und sein Team mit allerhand Fragen löchern. Danach stand Entspannung in der Club Class mit kostenlosen Erfrischungen und Snacks an. Gut gelaunt wurden die letzten Kilometer nach Wexford zum Talbot Hotel absolviert.
Von dort aus reihten wir uns am nächsten Morgen gemütlich in den südirischen Verkehr ein. Nur knapp 200 Kilometer standen an diesem Tage an, ausreichend Zeit für einige (Foto)-Stopps. Besonders lange verweilten wir in einem Strand-Café in Middleton, beobachteten die einheimischen Surfer, genossen dabei Milchshakes und diverse Kaffees und schmierten uns unablässig mit Sonnenmilch ein. Mehr als einer holte sich an diesem Vormittag aber trotzdem einen Sonnenbrand – und das in Irland!
Später am Nachmittag stand dann der Besuch der berühmten Jameson Distillery an. Natürlich konnten sich lediglich die mitreisenden Sozias von der Qualität der Whiskeys ein eigenes Bild machen. Dann hieß es einmal quer durch die Straßen von Cork zu fahren, ein nicht ganz einfaches Unterfangen, zumal wir auf den Military Hill – einen Hügel mit Panoramablick auf die zweitgrößte Stadt Irlands – hinauf mussten, um zum Ambassador Hotel zu gelangen. Hier wurde dann noch vor Bezug der großzügigen Zimmer manch ein Pint Guinness geleert, so dass der nicht besonders freundliche Service im Hotelrestaurant von den Teilnehmern nonchalant ignoriert werden konnte.