Seit Jahren werfen wir schon den Blick über den Tellerrand der Motorradbekleidung hinüber ins Outdoor-Segment. Was es dort an feinen Produkten gibt, würden wir Motorrad-Reisende uns auch wünschen. Vor allem für die Füße! Einige davon haben wir uns mal genauer angesehen.
Das Drama mit Motorradstiefeln oder auch Motorradschuhen fürs Reisen statt Rasen ist redaktionsintern eine unendliche Geschichte. Die aktuellen Offerten missfallen uns fast durchweg. Zu schwer, zu klobig, zu steif. Gar nicht zu reden von unseren Erfahrungen auf zehntausenden Kilometern, was Wasserdichtigkeit angeht. Uns scheint, als seien Motorradreisende, obwohl mit das stärkste Segment in der Szene, so etwas wie die Stiefkinder der Branche.
Ist es wirklich zu viel verlangt, wenn man leichtes und doch schützendes, komfortables und doch robustes sowie natürlich wasserdichtes Schuhwerk an den Füßen wünscht? Ein wenig Farbe im Leben ist übrigens auch ganz nett – und nein, nicht Hauptsache Schwarz! Seit Jahren reden wir uns in Gesprächen mit Herstellern um Kopf und Kragen. Zugehört wird leider nicht. Also haben wir uns anderweitig umgesehen und sind aber so was von fündig geworden.
Grandiose Vielfalt
Man muss für motorradtaugliche Outdoor-Treter übrigens keineswegs tiefer in die Tasche greifen, als dies für einigermaßen erträgliche Motorradstiefel der Fall wäre. Dafür erhält man aber deutlich bessere Qualität, eine spannende Auswahl an Materialien und Farben sowie Alleskönner, die mit einem Paar jeglichen Schuhbedarf auf Reise abdecken. Mit ihnen lässt sich toll Motorradfahren – aber eben auch Wandern, Entdecken, Schlendern. Sie sind leicht, komfortabel und eben wirklich wasserdicht. Warum also nicht mit ihnen reisen?
Folgende Modelle haben wir auf Tour getestet (mit der Maus übers Bild gehen zeigt Name, Gewicht pro Schuh und den UVP an, Klick auf ein Bild öffnet Galerie in Originalgröße). Detaillierte Beschreibungen unserer Eindrücke und Bewertungen findet ihr in ALPENTOURER 4/2019.
Bei allem Verständnis, aber die Schutzwirkung eines halbwegs vernünftigen Motorradstiefels erreichen Wanderschuhe definitiv nicht.
Das stimmt so nicht. Die Haix-Schuhe zum Beispiel erreichen als Einsatzschuhe eine Sicherheitsklasse, bei der die meisten Motorradstiefel nicht mithalten können. Gleichzeitig sind sie ungleich komfortabler und vielseitiger einsetzbar. Und schließlich bleibt die Entscheidung, was getragen wird, eine sehr persönliche.
Richtig
Ich fahre seit 20 Jahre mit Sicherheitsschuhe von Caterpillar.
Klar bleibt das jedem selbst überlassen, aber ich würde mich meinem Vorredner absolut anschließen. Einsatzschuhe für was? Bestimmt nicht zum Motorrad fahren. Ich war jedenfalls froh, als ich mir den rechten Fuß bei einem kleinen Off-Roadabstecher unter dem Soziusrastenausleger meiner AfricaTwin eingeklemmt hatte, dass ich meine Touratech Destino Adventure anhatte (nix passiert). Möchte nicht wissen, wie mein Bein in der Situation mit den Haix (kurzer Schaft) ausgesehen hätte. Aber stimmt – persönliche Entscheidung.
Man kann mit Ritterrüstung fahren. Passieren kann immer etwas.