Nun hat es also auch die Suzuki V-Strom erwischt. Was zu befürchten war, ist eingetroffen. Die 2020er-Version des beliebten Allrounders wird mit allerhand Elektronik aufgerüstet, womit eines der letzten puren Adventure-Bikes vom Markt verschwindet. Natürlich gab es an der bis dato aktuellen DL1000 auch schon Helferlein. Das beschränkte sich aber noch auf Traktionskontrolle und (Kurven-)ABS. Jetzt kommen beim Update, vor allem in der XT-Ausstattung, weitere Features hinzu: elektronisches Ride-by-Wire (Tempomat eingeschlossen), drei Fahrmodi, Berganfahrhilfe, Bergabfahrkontrolle (wirkt auf den Bremsdruck, um ein Abheben des Hinterrads zu vermeiden) und noch etliches mehr. Natürlich sind solche Features im Trend – aber nicht allen gefällt’s.
Gefallen dürfte die Fangemeinde – und hoffentlich viele mehr – am Design der neuen V-Strom finden. Das Fahrzeug erinnert bewusst stark an den Wüstenrenner DR-Z sowie an einen der Urahnen aller Adventure-Bikes: den legendäre Super-Single DR-Big. Trotzdem ging nach Erstansicht der Bilder wieder der Aufschrei um: GS-Kopie, GS-Kopie! Darum sei hier zum x-ten Mal darauf hingewiesen, wer den Schnabel erfunden hat. Richtig: Suzuki war’s! Der Aufschrei als ganzer Satz muss also lauten: Die GS ist die Kopie …
Suzuki hat es vollbracht, einen der dienstältesten V2-Motoren auf die nächste Entwicklungsstufe zu heben und Euro-5-tauglich zu machen. Dabei haben sich seine sehr geschätzten inneren Werte etwas verschoben. Das Drehmoment ging ganz leicht auf 100 Nm zurück, liegt zudem erst bei 6.000 /min (bisher 4.000 /min) an. Die Spitzenleistung wuchs zwar auf 79 kW (108 PS), wird aber erst bei 8.500 /min erreicht. Der bisher so souveräne Antrieb will jetzt also gedreht werden? Da warten wir doch mal erste Testfahrten ab, bevor wir uns ein Vergleichsurteil erlauben.
In Sachen Ausstattung wurde – wieder vor allem bei der XT-Variante – an zahllosen Details gefeilt. Ein gut ablesbares LCD-Cockpit hält jetzt alle wichtigen Daten auf einen Blick bereit. Die Frontscheibe ist werkzeuglos in elf Schritten höhenverstellbar. Die Sitzbank präsentiert sich zweigeteilt, sieht auf den ersten Blick aber ziemlich abgepolstert aus. Auch hier bleibt abzuwarten, wie sich das auf den Sitzkomfort auswirkt. Breitere Fußrasten im Offroad-Stil sollen das Stehendfahren erleichtern. Der Motor wird rundum geschützt, die Hände mit neu gestylten Protektoren ebenso.
Mehr zur neuen V-Strom 1050/XT gibt es im nächsten ALPENTOURER, ab Ende Dezember 2019 im Handel. Oder bei Suzuki …